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MICHAEL KRETSCHMER ZU GAST BEI CAC, UM DIE CHANCEN SYNTHETISCHER KRAFTSTOFFE BEI DER ERREICHUNG DER KLIMAZIELE ZU DISKUTIEREN (FOTO: ©SCHMERLER/CAC)

Am 10.08.2020 besuchte Michael Kretschmer gemeinsam mit Vertretern der sächsischen Wirtschaft CAC für einen Austausch zur klimaneutralen Mobilität

Chemnitz, 11.08.2020: Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer folgte am 10.08.2020 der Einladung der Chemieanlagenbau Chemnitz GmbH (CAC), um sich über synthetische Kraftstoffe als Chance zur schnellen Umsetzung der Klimaziele zu informieren. CAC hat einen marktreifen Prozess zur Erzeugung von CO2-neutralem Benzin (E-Fuels) nur aus Kohlendioxid, grünem Strom und Wasser entwickelt - ganz ohne fossile Brennstoffe.

Um die Möglichkeiten, die diese Technologie den Automobilherstellern, Raffinerien, der Industrie und schlussendlich dem Klimaschutz in kürzester Zeit bieten kann, diskutierten mit Unterstützung des Wirtschaftsrats der CDU e.V. Michael Kretschmer und Vertreter der sächsischen Wirtschaft bei CAC. Offen für zukunftsfähige Innovationen zeigte sich der Ministerpräsident von der Industriereife der CAC-Technologie beeindruckt und bekräftigte: „Ich bin von den Vorteilen des synthetischen Benzins überzeugt, da es ohne weiteren Aufwand jeden bestehenden Ottomotor antreiben kann.“´

Die Fachleute aus der Automobilindustrie, Wissenschaft und Politik waren sich einig, dass das ehrgeizige Ziel der EU-Kommission bezüglich Klimaneutralität bis 2050 nur mit neuen technologieoffenen Ansätzen erreichbar ist, jedoch nicht ausschließlich durch E-Mobilität. So sollten je nach Einsatz und Nutzen verschiedene Antriebstechnologien ihre Berechtigung haben. Das Elektroauto ist für den Stadtverkehr bis etwa 50 Kilometer täglich und die Brennstoffzelle aufgrund des Platzbedarfs für große Fahrzeuge sinnvoll. Für alle PKW dazwischen gibt es aktuell keine klimafreundliche Lösung. „Synthetisches Benzin kann dabei diese Lücke schließen, indem es dem bestehenden Kraftstoff zugemischt oder sogar vollständig ersetzt wird. Die von der Bundesregierung aufgestellten Klimaziele werden sofort erreicht, die bestehende Infrastruktur bis zur Tankstelle wird genutzt und jeder der 30 Millionen Ottomotoren, allein in Deutschland, kann mit klimafreundlicherem Benzin betankt werden“, so Joachim Engelmann, Geschäftsführer der CAC. „Ohne zusätzlichen Aufwand ist es sofort einsetzbar, wir müssen die Anlage nur bauen.“ Ein weiterer wichtiger Anreiz dafür muss die Anrechenbarkeit der E-Fuels auf die Flottenbilanz der deutschen Automobilhersteller sein. Hierfür müssen politisch die Weichen gestellt werden. Die aktuell höheren Kosten im Vergleich zu herkömmlichem Benzin lassen sich durch größere Anlagen mit höherer Kapazität und steuerliche Förderungen weiter senken. Durch Zumischen von 14 Prozent zu herkömmlichem Benzin kann kurzfristig die Erneuerbare-Energien-Richtlinie (RED II) erfüllt werden.

Kritisch diskutiert wurde die Beständigkeit der deutschen Klimaschutzstrategie, wenn man einen Blick nach China wirft. Als Vorreiter batteriebetriebener Antriebe, hat die chinesische Regierung Anfang dieses Jahres eine teilweise Kehrtwende zurück zum Verbrennungsmotor vollzogen. Ministerpräsident Kretschmer nahm viele Argumente und Ideen mit nach Dresden, um diese zukünftig auch politisch zu unterstützen. Einen guten Weg sieht er zudem in der Entwicklung von synthetischem Kerosin, den CAC parallel erfolgreich vorantreibt.

 

E-Fuels als Chance für klimaneutrale Mobilität

Nach mehr als zehn Jahren intensiver Forschungsarbeit seitens CAC haben die Chemnitzer Ingenieure einen Prozess zur Erzeugung von CO2-neutralem Benzin (E-Fuels) entwickelt. Sowohl die Qualität des Benzins als auch das technische Anlagendesign ermöglichen die Umsetzung in einen großindustriellen Maßstab, um sofort auch die Nachhaltigkeitsziele der EU (RED II) und der deutschen Bundesregierung umzusetzen.

Die wichtigste Prozessstufe in der Herstellungskette ist die Umwandlung des aus Kohlenstoffdioxid und Wasserstoff gewonnenen Methanols zu Benzin. In der Demonstrationsanlage an der TU Bergakademie Freiberg produzierte CAC im Oktober 2019 mehr als 16.000 Liter des grünen Benzins. Die Demonstrationsanlage kann bereits heute 100 Liter pro Stunde herstellen. Abgefüllt und adressiert an die Automobilhersteller für Flottenversuche hat sich die Praxistauglichkeit bestätigt. Ziel ist bis 2030 eine Million Tonnen synthetisches Benzin herzustellen.

 

Mehr Informationen zum synthetischen Kraftstoff der CAC: www.cac-synfuel.de

TV-Beitrag im Magazin FAKT der ARD, 11.08.2020: https://www.mdr.de/investigativ/fakt-kraftstoff-klimaneutral-100.html